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Fest im Herzen Lebt ihr weiter
 

halte durch...

Ich war mittlerweile ins Wehenzimmer geschoben worden. Die ganze Zeit, streichelte ich mir den Bauch und sprach mit unserer kleinen Prinzessin. Immer wieder sagte ich : "Bitte bleib noch ! Halt dich irgendwie fest... zusammen schaffen wir das !"
                          
Bis Bernhard bei uns war ,verging eine gute Stunde. Er betrat das Zimmer küsste meinen Bauch und er sagte: "Bitte halte durch, wir wollen dich nicht verlieren." Dann gab er mir einen Kuss und meinte:" Schatz, bitte denk weiter positiv. Solange du keine Wehen hast- kannst du sie noch halten.
                         
Die Zeit verging ohne das irgendetwas passierte. Um 10.00Uhr kam die Oberärztin ins Zimmer : "Ich habe grade mit einer Spezial-Klinik gesprochen, es gibt eine minimale Chance ,dass Ihrer Tochter geholfen werden kann.Wenn Sie diese nutzen möchten, müssen wir sie schnell verlegen lassen. Aber zuerst müssen wir schauen ob das Kind noch lebt." Sofort wurde ein Ultraschall gemacht. Es war kein Fruchtwasser mehr da, aber Jolene's Herz schlugt kräftig. Uns war sofort klar- wir wollen diese minimale Chance nutzen. Da gab es nichts zu überlegen. Noch mal telefonierte die Oberärztin mit der Spezial-Klinik ,um die Verlegung zu veranlassen. Sie kam zurück ins Zimmer und gab mir eine Spritze und erzählte mir : "Das ist die Lungenreifspritze,morgen bekommen sie dann die zweite. In Siegen wird man Ihnen jetzt schon versuchen zu helfen!" Das gab uns Hoffnung. Es ging alles ganz schnell, mein Mann packte meine Sachen zusammen , als auch schon der Krankentransport bereit stand. Mit Blaulicht und Sirenen wurde ich ins andere Krankenhaus gebracht, während Bernhard erst nach Hause musst um den Mutterpass zuholen ( der lag dummerweise auf dem Wohnzimmertisch,weil Berni den Kopieren musste).Da wir grade kein Auto hatten, musste Bernhard warten bis er abgeholt wurde.
In dem anderen Krankenhaus angekommen wurde ich gleich untersucht, der Oberarzt fragte mich , wie weit ich nun sei... als ich ihm sagte dass, ich jetzt genau 22+ 0 bin , schaute er mich an und sagte :"Da können wir gar nichts machen, das ist zu früh. Gleich kommt ein Palliativ-Arzt zu ihnen." Palliativ??? " Halt stopp! rief ich den Arzt zurück. " Palliativ - bedeutet Sterbebegleitung? Was soll ich mit dem?  Man hat uns versprochen alles für meine Tochter zutuen ! Ich habe die Lungenreifspritze bekommen. Sie werden doch versuchen mein Baby zuretten ?!" Doch der Arzt zuckte nur mit den Schultern und lies mich allein. Kurz danach war der Palliativ-Arzt da. Er erzählte mir, das Jolene noch nicht als lebensfähig gesehen wird. Es ist sehr wahrscheinlich , dass ihr Kind nicht überlebt, selbst wenn wir sie am Leben halten, wird sie Behinderungen davon tragen. Es lohnt sich nicht vor der 23.SSW,wer will denn ein Behindertes Kind - sie wollen doch nicht das ihr Baby leidet.

Aber ich bestand darauf, das alle lebensrettenden Maßnahmen durchgeführt werden um unser Kind zu retten. Er wirkte genervt von mir, und meinte wir müssten erst mal schauen , ob sie überhaupt lebend zur Welt kommt. Die Ärzte rechneten damit , das Jolene die nächsten 2 Stunden geboren wird. Wieder war ich alleine... Als Bernhard kam konnte ich meine Tränen nicht zurück halten. " Sie wollen ihr erst in der 23.Woche helfen, sie meinen es lohnt sich vorher nicht..." Weinend nahmen wir uns in den Arm und warteten darauf , das ich in ein Zimmer gebracht wurde. Berni durfte die Nacht bei mir bleiben und bekam ein Bett ins Zimmer gestellt.


Die Nacht war lang, immer wieder merkte ich das ich blutete und gerinnsel verlor. Nach dem Frühstück wurde ich in ein anderes Zimmer gelegt und musste mir das Zimmer mit einer anderen Frau teilen. Wir unterhielten uns und sie erzählte mir , dass sie einen Blasensprung in der 21.SSW hatte und die Lungenreifspritze bekam, ihre Tochter hat überlebt und ist bereits 8 Jahre alt. Das gab uns neue Hoffnung, und ich
klingelte gleich nach der Ärztin weil ich die zweite Spritze haben wollte. Aber ich bekam sie nicht ! Erst in der 23.Woche sagte sie.Wir haben gebettelt und gefleht, doch sie weigerte sich mir diese Spritze vorher zu geben. Ich blieb nur noch liegen und hoffte das ich unsere Prinzessin halten konnte. Sogar einen Katheter habe ich mir legen lassen, damit ich nicht so oft aufstehen muss. Der Tag verging, ohne das Wehen einsetzten. Wir freuten uns,wieder einen Tag mehr geschafft... dachten wir.

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